Lushin und Michaelis spielen stark

Die Sache mit den Bällen

Mit einer erwarteten 2:9 Niederlage kehrte die Mannschaft vom MSV Hettstedt vom Auswärtsspiel beim SB Versbach zurück. Das Spiel nahm einen überraschend prognostizierten Verlauf, da es kaum Überraschungen gab. In den Doppeln waren die Gastgeber ohnehin deutlich besser aufgestellt, sodass nur im dritten Doppel des Tages Spannung herrschte. Victors Sirokijs und Carlos Zapata hatten diverse Chancen ihre 1:3 Niederlage zu verhindern, es gelang schließlich nicht. Im ersten Einzel des Tages war Robert Roß Chancenlos gegen einen cleveren Andreas Ball. Am Nachbartisch passte das weiche Angriffsspiel von Bindhammer dem Abwehrrecken Lushin perfekt ins Spielsystem, was einen sicheren 3:1 zur Folge hatte. Im mittleren Paarkreuz konnte Carlos Zapata sich nicht genügend auf die abgezockte Spielweise von Geist einstellen und konnte nur im zweiten Satz an einen Satzerfolg schnuppern. Dieser gelang Alexander Pazdyka zwar gegen Rösner, jedoch spielte der ehemalige deutsche Jugendnationalspieler vor allem im Aufschlagsspiel in einer ganz anderen Liga. Das behaupteten fast alle Experten vor der Saison wenn Sascha Michaelis an den Tisch gehen würde. Viele sprachen dem aus der Bezirksliga kommenden Angriffsspieler die Regionalligatauglichkeit ab. Mit seinem mittlerweile zweiten Einzelerfolg straft er diesen Kritikern lügen. Trotz 0:2 Satzrückstand konnte Michaelis die Ruhe bewahren und war mit Länge des Spieles deutlich der bessere Spieler. Der Sieg war damit in der Gesamtbetrachtung absolut verdient. Für Victors Sirokijs gab es ein Déjà-vu.
Wie bereits im letzten Aufeinandertreffen mit Christoph Weinhold musste der Lette eine knappe und vermeidbare Niederlage im fünften Satz verkraften. In der zweiten Einzelrunde gab es dann, eine weitere deutliche Niederlage für Roß gegen Bindhammer. Im letzten Spiel des Tages boten Alexsandr Lushin und Andreas Ball nochmals ein sehenswertes Spiel. Auch hier wieder das gleiche Bild wie im letzten Aufeinandertreffen. Lushin kämpfte famos, doch Ball zelebrierte seinen knappen Erfolg bis zur letzten Sekunde in einem 11:9 im Entscheidungssatz. Damit war die 2:9 Niederlage besiegelt.

Eins muss jedoch an dieser Stelle erwähnt werden, die Materialfrage spielt im Tischtennis eine wichtige Rolle. Mit den neu eingeführten Plastikbällen, sind wir jetzt an einem Punkt, wo zwar der gleiche Ball (Grundstoff) verwendet wird, jedoch die Unterschiede zwischen den einzelnen Bällen je nach Hersteller so unterschiedlich sind, dass man klar sagen muss, dass Material kann Spiele entscheiden. Es war ganz offensichtlich, dass der in Versbach verwendete Ball so dramatisch anders im Sprungverhalten und Spin Entwicklung war, dass für die Spieler des MSV kein Wohlfühlfaktor aufkommen konnte. Das merkte man beim Einspielen und vor allem bei den Spielen von Robert Roß extrem. Es gelang zu keiner Zeit sein sonst so sicheres Blockspiel auszuspielen, nein viel mehr, es wandelte sich in eine nicht zu stemmende Belastung. Dazu Roß selbst:
,, Wenn man jetzt bildlich Sprechen will, ist der Ball den wir verwenden ganz Rechts auf einer Linie. Bedeutet unser Ball nimmt kaum Spin an und springt relativ flach weg. Der Ball hier in Versbach ist genau auf der andere Seite dieser Linie, also ganz links. Die Spin Entwicklung und der Ballsprung war so extrem mehr als mit unserem Ball, das war echt Wahnsinn. Die gefühlte Explosion auf meinem Schläger erinnerte an alte Frisch-Kleben-Zeiten, wo genau dieser Effekt erzeugt werden sollte. Für uns und insbesondere für mich, war dies nicht auszugleichen. Das einzig Gute, alle Mannschaften auch die aus Versbach, müssen noch in Hettstedt spielen. Dann auf der ganz anderen Seite der Macht!“